Im Archiv des Schwulen Museums haben wir bereits einige Schätze privater Fotografien homosexueller und transidenter Persönlichkeiten gehoben. Die Fülle an Quellen unterschiedlichster Art ermöglicht vor Ort einen Einblick in homosexuelle Kulturen vornehmlich des 20. Jahrhunderts. Neben den bisher gesichteten Nachlässen lässt sich von Briefen und Autografen über graue Literatur, Scrap-Books bis hin zu Kostümen, Fummeln bzw. Kunst und Plakaten nahezu alles finden, was in den Zusammenhang eines vornehmlich schwulen Archivs zu bringen ist. Damit steht das Archiv des Schwulen Museums in wichtiger Ergänzung zu einer Geschichtsschreibung und Gedächtniskultur, die sich als heteronormativ verfasst verstehen lässt, und bildet somit ein Refugium kritischer Nachforschungen – auch hinsichtlich einer Ausdifferenzierung einer nie in sich kohärent zu verstehenden schwulen Kultur.
